Am 28. Juni 2021 habe ich ein Video auf YouTube hochgeladen. Nicht, weil ich Influencer werden wollte. Sondern weil ich bei einem firmeninternen Fahrtest teilnehmen wollte – ein Projekt zur Elektromobilität mit über 6.000 Mitarbeitenden und gerade einmal einer Handvoll Testfahrzeugen: ID.3, ID.4, Q4 e-tron und ENYAQ.

Ich sagte: „Ich mache ein Video.“ Zwei Wochen später stand ich mit einem ENYAQ in der Einfahrt, Kamera in der Hand, keine Ahnung vom Algorithmus – aber mit dem Drang, meine Erfahrung zu teilen. Das erste Video war technisch unspektakulär, inhaltlich ehrlich, und es existiert noch heute.
Was dann folgte, hätte ich nicht erwartet.
Vom Selbstversuch zur Plattform
Der Kanal wuchs langsam, aber stetig im Takt wie die ENYAQ bei Skoda vom Band liefen. Ich probierte Dinge aus, lernte unterwegs – und bemerkte schnell, wie groß der Bedarf an ehrlicher, praxisnaher Information rund um Škoda Elektroautos war. Nicht aus Marketingsicht, sondern aus Nutzersicht. Denn es gab nur sehr wenig Informationen im Netz zu dieser Zeit.
Ich begann Fragen aus Foren und Mails aufzugreifen. Ich testete Funktionen, Software-Versionen, Ladeverhalten. Ich antwortete auf Kritik und griff sie auf. Ich schraubte nachts am Schnitt, weil ich tagsüber noch einen anderen Job hatte. Und ich hörte nie auf zu lernen.
Die Community als Kompass
Ohne die Community wäre „Speicherelektrisiert“ nie gewachsen. Das deutsche ENYAQ-Forum war von Anfang an ein fester Ankerpunkt – Diskussionen, Hinweise, auch klare Kritik. Hier entstand echter Austausch. Kein Lärm, kein Selbstzweck – sondern ein kollektives Interesse daran, Elektromobilität besser zu verstehen und weiterzubringen.
Ich lese dort bis heute fast alles mit und ebenso im ELROQ-Forum. Auch wenn ich nicht mehr überall aktiv schreibe, beeinflusst die Community meine Inhalte stark. Sie ist mein Frühwarnsystem, mein Ideenpool, mein Realitätscheck.

Kritik als Motor
Was viele nicht wissen: Ich war (und bin) einer der härtesten Kritiker von Škoda, gerade bei Software und Ladeverhalten. Nicht destruktiv, sondern mit dem Ziel, Verbesserungen zu bewirken. Diese Haltung hat sich ausgezahlt.
Heute werde ich nicht nur gehört – ich werde aktiv einbezogen. Entwickler, Produktmanager, Kommunikationsverantwortliche – bis hin zum CEO – stehen im Dialog mit mir. Nicht, weil sie müssen. Sondern weil sie wollen. Weil sie wissen: Was ich sage, basiert auf Erfahrung, ehrlicher Auseinandersetzung und einer loyalen Community im Rücken.
Von Tweets zu Talks
Der erste Kontakt zu Škoda selbst lief damals über Twitter, mit Štěpán Řehák. Später folgte eine Einladung nach Mladá Boleslav zum SW3.0-Update – ein wichtiger Meilenstein. Danach wurde es still. Die Zusammenarbeit stockte. Und doch: Im September 2023 stellten wir alles auf neue Beine, diesmal mit Jiří Brynda als starkem Partner auf Seiten von Škoda.
Seitdem hat sich viel getan. Heute bin ich im regelmäßigen Austausch mit Leuten wie Tom Drechsler, Martin Ježek, Oliver Manicke, Jan Špatný und dem App-Team. Der Kontakt ist gewachsen – auf Augenhöhe, offen, konstruktiv. Und manchmal auch unbequem, wie meine Präsentation am Vorstandsaussschuss Customer wo der gesamte Vorstand meinen Worten lauschte.

Zahlen und Wirkung
Jetzt, knapp vier Jahre später, stehen folgende Zahlen im Raum:
- 189 Videos auf dem deutschen Kanal
- über 50 Videos auf Englisch
- 4,7 Millionen Videoaufrufe
- mehr als 550.000 Wiedergabestunden
- bei 98.6% Gefällt mir zu Gefällt mir nicht Verhältnis
- rund 300.000 Views pro Monat
- und seit kurzem: 25.000 Abonnenten
Was oft übersehen wird: Nur etwa 30 % meiner Zuschauer sind überhaupt Abonnenten. Die Inhalte erreichen also ein Vielfaches dieser Zahl – organisch, ohne Clickbait, ohne bezahlte Reichweite. Das zeigt, wie stark das Interesse an fundierter Information ist – und wie weit Vertrauen trägt.
Ausblick: ELROQ und mehr
Mit dem ELROQ begann ein neues Kapitel. Ich bin gespannt, wie sich das Fahrzeug positionieren wird – technisch, emotional, gesellschaftlich. Und ich freue mich darauf, wieder ganz von vorne einzusteigen: mit Tests, Gesprächen, Analysen. Und vor allem: mit euch.
Und dann folgt sicher bald schon das dritte Elektroauto von Škoda, der EPIQ.
Was bleibt
Dieser Meilenstein ist kein Abschluss – sondern ein Zwischenstand. „Speicherelektrisiert“ war nie Selbstinszenierung. Sondern ein Werkzeug, um E-Mobilität verstehbar, greifbar und besser zu machen. Und das geht nur gemeinsam – mit euch.
Danke an alle, die diesen Weg mitgehen. Danke fürs Zuschauen, Fragen, Korrigieren, Unterstützen. Ich bin noch lange nicht fertig.
Bis bald – vor der Kamera, im Forum oder irgendwo an der Ladesäule.