Lange wurde diskutiert, gehofft, gezweifelt. Auch an mir.
„Das kommt nie!“ „Skoda vergisst die Bestandskund:innen!“ „4.x ist eine Sackgasse!“ – so lauteten viele Kommentare, die mich in den letzten Monaten erreicht haben.
Aber ich bin meiner Überzeugung treu geblieben: Skoda wird liefern.
Und jetzt ist es soweit – das Update auf Software 5.4 für alle ENYAQ mit Version 4.x kommt!
Dieser Beitrag fasst die wichtigsten Hintergründe, technischen Details, offenen Fragen und Perspektiven rund um das Update zusammen.
Rückblick: Was ist die 4.x-Generation überhaupt?
Zwischen Oktober 2023 und Juni 2024 hat Skoda eine Übergangsgeneration des ENYAQ ausgeliefert:
Technisch bereits das Facelift mit neuem Antrieb, neuer Batterie, Ladeeinheit etc.
Softwareseitig aber noch nicht auf der aktuellen 5er-Version, sondern auf einer Zwischenlösung: 4.0, 4.1 oder 4.1.2
Diese Fahrzeuge waren also weder ganz alt noch ganz neu, sondern steckten irgendwo dazwischen.
Die Hoffnung auf schnelle Updates wurde schnell zur Frustration. Denn anders als bei vielen Smartphones oder Tesla-Fahrzeugen war nicht klar, ob und wann überhaupt ein Update folgen würde.
Was bringt das Update auf 5.4?
Software 5.4 ist derzeit die neueste verfügbare Version und bietet zahlreiche funktionale Verbesserungen:
- Deutlich stabilere Systemperformance
- Übersichtlicheres Infotainment und besseres Fahrverhalten
- Automatische Profilbestätigung beim Losfahren
- Aber auch: Verlust einzelner Komfortfeatures wie der Ansichtswechsel im Head-up-Display
Weitere Informationen gibt es hier direkt bei Skoda
Der größte Wermutstropfen:
Das Update erfolgt nicht over-the-air, sondern nur in der Werkstatt.
Das bedeutet: zusätzlicher Aufwand für Nutzer:innen und für Skoda. Denn ein Werkstatt-Update ist aufwändiger und teurer als ein digitales Update über Mobilfunk.
Warum hat das so lange gedauert?
Ich sehe drei zentrale Gründe: technisch, finanziell und organisatorisch.
1. Technisch:
Ist ein Updatepfad überhaupt realisierbar?
Die Fahrzeuge haben Steuergeräte unterschiedlichster Generationen. Es ist eine gewachsene Architektur mit Limitierungen.
2. Finanziell:
Will man für diese Übergangsgeneration Ressourcen binden?
Ein Update kostet. Sei es durch Werkstattzeiten, Hotline-Support, interne Qualitätssicherung oder Rückfragen. Gerade in Konzernen wie VW ist das immer auch eine betriebswirtschaftliche Entscheidung.
3. Organisatorisch:
Kann man das überhaupt flächendeckend und einheitlich umsetzen? Geht es eventuell doch over the air?
Letzteres hat sich nicht erfüllt. Also ab in die Werkstätten. Doch erfahrungsgemäss läuft Kommunikation über Händler oft schleppend. Viele ENYAQ-Fahrer:innen berichten seit Jahren, dass sie von geplanten Updates nichts erfahren oder schlicht niemand zuständig ist.
Warum trotzdem ein Grund zur Freude?
Gerade weil es lange gedauert hat und weil es so leise geworden war ist dieses Update ein wichtiges Signal:
🔋 Skoda schaut auf die Bestandskund:innen.
🚘 Skoda liefert, statt zu streichen.
💬 Skoda kommuniziert, wenn auch spät.
Im VW-Konzern ist das keine Selbstverständlichkeit. Skoda hat sich nicht für den einfachsten, sondern den richtigen Weg entschieden.
Was passiert jetzt?
Die Händler sollen schrittweise beginnen, betroffene Kund:innen zu kontaktieren.
‼️ Wichtiger Hinweis: Bitte stürmt nicht sofort zu euren Werkstätten. Erfahrungsgemäß kann es dauern, bis alle Händler sich informiert haben und damit beginnen. Falls euer Händler sich nicht von selbst meldet, bleibt freundlich und ruft einfach an.
Das Update ist kostenlos, dauert aber mehrere Stunden, ggf. einen halben Tag.
Ich selbst werde berichten, sobald mein ENYAQ das Update erhalten hat und im Detail analysieren, was sich wirklich verändert hat.
Die spannenden Fragen bleiben:
🔄 Wird Software 5.4 überhaupt jemals OTA-fähig gemacht?
🆙 Gibt es innerhalb der Generation 5 noch echte Weiterentwicklungen?
🆕 Oder steht schon bald Software 6 vor der Tür – wieder ohne Rücksicht auf Bestandsfahrzeuge?